Also, ich bin ehrlich begeistert von den Unterlagen der "Schule des Schreibens"!
Nun hat sich im Laufe meines Lebens ja herausgestellt, dass ich schnell zu begeistern bin und meine Motivation manchmal dafür auch recht schnell verfliegt ;), aber ich bin frohes Mutes, diesmal durchzuhalten. Mein Arbeitsplan steht auf jeden Fall. Und wann, wenn nicht endlich jetzt? Soll ich noch 10 Jahre über meinen Roman reden und NICHT schreiben?
Ich habe inzwischen 3 Plot-Ideen und erstelle diese querbeet und durcheinander. Überall fliegen Zettel rum, mein Timer sieht jetzt bereits aus, wie eigentlich erst am Ende des Jahres. Aber ich darf das! Das steht auch in den Arbeitsheften! Alles notieren, nichts verwerfen, irgendwann nehmen Ideen Gestalt an. Gut, das ist eigentlich eine Platitüde, aber manchmal brauche auch ich so etwas :). Ehrlich gesagt, taucht dadurch natürlich ein neues Problem auf: WELCHEN ROMAN SCHREIBE ICH ZUERST?
Ich weiß jetzt auch, weshalb ich niemals über einzelne Kapitel meines Romans hinaus gekommen bin. - Allein deswegen lohnt sich dieser (eigentlich nur angedachte) Probemonat! Mir fehlte einfach grundlegendes Wissen! Wie erstellt man Figuren, wie entwirft man einen Plot, wie wird Spannung aufgebaut, welche Höhepunkte benötigt ein Buch, um die Leser bei der Stange zu halten, wie bleibt man am Ball, wenn die Kreativität zu versiegen scheint? Und wie vermeidet man Passiv-Sätze (wie ich sie jetzt gerade schreibe :)? Da dieses hier ja nicht der Roman ist, sondern nur blindes Drauflos-Bloggen mache ich mir darüber aber an anderer Stelle Gedanken ...
An der ersten Übungsaufgabe hatte ich wirklich zu knappsen, wie man in Hamburg so schön sagt. Die Aufgabe war, eine Geschichte über eine "Trickser-Gestalt" zu schreiben. Trickser gibt es in unserer Mythologie kaum noch, vielleicht habe ich mich deswegen so schwer damit getan. Trickser sind einerseits Kulturstifter, andererseits aber auch rücksichtlos. Einerseits lügen sie, andererseits legen sie den Finger in die Wunde der Wahrheit. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich musste meine "dunklen" Seiten zum Ausdruck bringen. Nett schreiben kann jeder, fies schreiben ist schwierig, wie ich feststellen musste (und durfte).
Die Erzählung ist einmal runtergeschrieben, genügt meinem Anspruch aber (natürlich) überhaupt nicht. Diese Aufgabe muss ich auch nicht einsenden, kann diese aber im Forum für die "Studierenden" einstellen und mir Tipps und Kritik von anderen Schülern abholen. Ich bin schon sehr gespannt, was dabei herauskommt. Wer weiß, vielleicht stelle ich die Erzählung eines Tages sogar noch hier in den Blog ... sozusagen als erste Veröffentlichung!
Inzwischen bin ich bei der zweiten Aufgabe angekommen. Ein "Wortspiel" im wahrsten Sinne. Nachdem ich mir eine Frage für "meinen" Roman gestellt habe, habe mir aus meinem Lieblingsbuch 7 willkürliche Sätze spontan rausgeschrieben. Diese Sätze schreibe ich jetzt um und erstelle daraus eine neue Geschichte. Spannend, wirklich spannend! Mit meiner Fragestellung hat meine Erzählung im Moment noch nicht viel zu tun, aber wer weiß schon, was dabei schlussendlich raus kommt. Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Übung und mein Unterbewusstsein, weiß schon, warum ich das so und nicht anders schreibe.
Begeistert bin ich auch von den Projektheften! Wie kreiere ich Figuren? Wie kann ich Spannung aufbauen und halten? Was fehlt? Sicherlich hätte ich diese Fragen auch irgendwann durch immense (zeitintensive) Internet-Recherchen und Gedankengänge selbst aufbauen können, aber mit schön gestalteten Heften und (meiner Meinung nach) perfekten Kopiervorlagen, die ich immer wieder verwenden kann, ist es schon einfacher und motivierender!
Ich sag nur ... 3 Ideen inzwischen und nicht mehr nur eine! Außerdem habe ich zur Hauptperson meines Romans, die mir immer klar vor Augen stand, nun auch endlich ein paar "Mitstreiter" gefunden ;). Wäre ja auch langweilig, immer nur von einer Person zu schreiben! Sowohl für mich als auch für meine potentiellen Leser!
Irgendwann im Laufe der nächsten Woche mache ich mich an meine erste "richtige" Studienaufgabe. Ich soll eine Geschichte darüber schreiben, wann/wo/wie mir das erste Mal in den Sinn kam, selber zu schreiben. Zum Glück muss ich mich nicht an Fakten halten (wer könnte sie auch überprüfen?).
"Zum Glück" schreibt sich hier leicht - ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr, wann ich das erste Mal auf die Idee gekommen bin, einen Roman zu schreiben. War es, als ich mit 6 Jahren das erste Mal in der Stadtbücherei war? Heimlich, weil meine Eltern das nicht wollten? Und als ich die Bibliothekarin für die tollste Frau der Welt hielt, weil sie "alles" wusste? Und ich danach lesend mit meinem Hanni und Nanni-Buch, das mir die tollste Frau der Welt in die Hand gedrückt hatte, im Kirchenbleeck gegen eine Straßenlaterne gelaufen bin, weil ich so gefesselt war? Oder war es auf Ibiza, als sich ein Typ in einem leeren Restaurant mit Blick über's Meer zu mir setzte und meinte "Und, auch hier?" Oder habe ich irgendwann einfach erkannt, dass es ziemlich viele gute und noch mehr viele schlechte Bücher gibt, die ich eigentlich besser hätte schreiben können?
Ich übe weiter ...
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